Einsatz Feuerwehr — Die Navigation, der Feuerwehren vertrauen
Ein Erfahrungsbericht von Söffker Elektronik Barsinghausen (SEB) — Navigationssoftware schnell und direkt aus der Leitstelle angesteuert
Höchste Qualitätsstandards mit ISO Zertifizierung
Bei einem Feuerwehr- oder Rettungsdienst-Einsatz ist es für den Fahrer besonders wichtig, alle relevanten Ziel-Informationen so einfach wie möglich und ohne Übertragungsfehler im Fahrerterminal zu erhalten. Wo früher Straße und Hausnummer noch über Sprache übermittelt und anschließend manuell ins Navigationsgerät eingegeben werden mussten, werden heute über den geschützten Behördenfunk TETRA-BOS alle relevanten Einsatzdaten digital und verschlüsselt übertragen. Die Navigation startet automatisch und zusätzliche Einsatzdaten können angezeigt werden. Der Fahrer kann sich von Anfang an voll auf die Blaulicht-Fahrt konzentrieren. Die Technik, die die Navigation und die Funkkommunikation übernimmt, stammt von der Firma Söffker Elektronik Barsinghausen (SEB). Die Firma SEB ist seit 1975 Partner für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Das ISO zertifizierte Unternehmen entwickelt und produziert unter höchsten Qualitätsstandard den Großteil der eingesetzten Hardware selbst.
Auf der PMR EXPO in Köln hatten wir die Gelegenheit mit Markus Köberle, Martin Stebner und Jens Bärwolf von SEB zu sprechen. Sie haben unsere Navigationssoftware MapTrip 112 in das Einsatzzielführungssystem SEB Drive² integriert.
Einsatznavigation MapTrip 112
Mit SEB Drive² erhält der Fahrer des Einsatzwagens sofort alle einsatzrelevanten Informationen übermittelt und hat die Navigation sofort im Blick. Die MapTrip Navigation erhält dabei die Daten direkt aus der Leitstelle.
Dass viele Feuerwehren dabei aus Sicherheitsgründen keine mobile Internetverbindung nutzen dürfen, ist bei der Benutzung der Navigation bereits berücksichtigt, wie Markus Köberle erklärt: „Da die Geräte unserer Kunden nicht mit dem Internet verbunden sein dürfen, wird die MapTrip Navigation offline berechnet. Die Alarmierung von der Leitstelle wird aus diesem Grund per Tetra BOS-Funk übermittelt. Dabei können bis zu 600 Zeichen übertragen werden.“
Das Ziel wird also an MapTrip übergeben, wie in der nachfolgenden Abbildung zu sehen ist:
Zudem kann konfiguriert werden, ob Alternativrouten angezeigt werden sollen oder ob sofort die schnellste Route gestartet wird.
Alle Baustelle kennen – auch ohne dauerhafte Internetverbindung
Mit der MapTrip Detour Funktion ist es möglich Baustellen und Sperrungen richtungs- und zeitabhängig in die Kartendaten einzutragen. Im Detour Web-Editor lassen sich bequem am Rechner diese Sperrungen erzeugen und editieren. Berechtigte MapTrip 112 Installationen können dann automatisch auf die Sperrungen zugreifen und diese – nachdem sie auf die Geräte geladen wurden — offline in der Routenberechnung und Routenführung berücksichtigen.
Eine Straße kann im Editor z.B. aufgrund einer Baustelle die nächsten 3 Wochen gesperrt werden, folglich wird die Straße dann in diesen 3 Wochen nicht in der Routenführung verwendet. Ist die Sperrung abgelaufen, wird die Straße wieder regulär verwendet. Es können aber auch zeitabhängige und wiederkehrende Sperrungen vorgenommen werden, z.B. ein Wochenmarkt jeden Mittwochnachmittag.
Markus Köberle erklärt, wie die SEB dies nutzt: „Die Lage der aktuellen Baustellen können im Detour Editor auf einfache Weise zentral eingepflegt werden. Wenn die Fahrzeuge in der Halle sind, haben sie per WLAN die Möglichkeit die aktuellen Baustellen und Änderungen zu laden. So werden diese bei der Routenberechnung berücksichtigt auch wenn die Geräte unterwegs kein Internet haben.“
Aber nicht nur Baustellen/Sperrungen können mit dem Detour Editor eingetragen werden. Mit MapTrip Detour erhalten die Benutzer ein umfassendes Tool zur eigenständigen und schnellen Bearbeitung von Straßenkarten. Anwender können die folgenden Änderungen vornehmen:
- Fehlende Straßen in den Kartendaten ergänzen und direkt in der Navigation sehen
Bei neuen Straßen z.B. in Neubaugebieten muss man häufig monatelang bis zum nächsten Release der Kartendatenprovider warten. Mit MapTrip Detour kann man hier ganz eigenständig agieren. Die Straßen können per Mausklick ganz einfach selbst in die Karte eingezeichnet werden und sind dann auch direkt in der Navigation sichtbar.
- Anfahrten zu Sonderobjekten
Spezielle Anfahrtswege, die nicht vom normalen Straßenverkehr genutzt werden dürfen und daher vermutlich nie in die Kartendaten der Provider aufgenommen werden, können ohne Wartezeit selbst eingefügt und nutzbar gemacht werden.
- Jahrmarkt/Volksfest
Einzeichnen von Wegen und Standnummern in der Karte, um auch bei vorübergehenden Veranstaltungen eine zügige und gezielte Anfahrt der Rettungskräfte zu ermöglichen.
- Abbiege Vorschriften ändern
Gerade im Einsatz kann es bei der Routenberechnung enorme Umwege sparen, z.B. eine Linksabbiegevorschrift an einer Kreuzung auszuschalten, die im Einsatzfall doch genommen werden kann.
- LKW-Restriktionen bearbeiten
Hiermit können Höhen- und Gewichtsrestriktionen ergänzt und bearbeitet werden. So kann z.B. eine Höhenbeschränkung an einem Tunnel hinzugefügt werden. Oder die Gewichtsbeschränkung bei einer Brücke geändert werden, die im Einsatzfall ausnahmsweise befahren werden kann.
- Entsperren, Priorisieren und Vermeiden von Straßen
Straßen können nicht nur gesperrt werden, sondern auch entsperrt werden, wie z.B. eine Fußgängerzone. Das Priorisieren und Vermeiden von Straßen wirkt wie ein Magnet, mit dem Straßen bevorzugt benutzt werden können wie z.B. bei einer Hofausfahrt.
- Blaulichtradius
Hierbei handelt es sich um Spezialfunktionen für Einsatzfahrten. In einem einstellbaren Radius, z.B. 100 m oder 1.000 m, um ein Navigationsziel herum, werden im Modus „Blaulichtradius“ Beschränkungen wie Abbiegevorschriften und Einbahnstraßenregelungen automatisch aufgehoben. Die Anfahrt kann auf der letzten Meile also auch entgegen der Fahrtrichtung erfolgen. Ausgenommen sind selbstverständlich Tunnel und Straßen mit baulich getrennter Fahrbahn. Außerdem werden die Sprachansagen während der Routenführung an die höheren Einsatz-Fahrgeschwindigkeiten angepasst.
Neben dem Web-Editor ist eine Übertragung auch serverseitig (per Server-API) möglich.
Per QuickUI in kürzester Zeit in die eigene Anwendung integriert
Die Navigationssoftware kann auch per SDK in ein Einsatzzielführungssystem integriert werden. Ein SDK (Software Development Kit) ist ein Baukasten für Entwickler, mit dem sich alle Navigationsfunktionen der eigenen Anwendung hinzufügen lassen. Dank der neuen QuickUI ist dies ohne großen Aufwand innerhalb weniger Tage möglich.
Bei Fragen zum SEB Einsatzzielführungssystem SEB Drive² freuen sich Markus Köberle und seine Kollegen über Ihre Nachricht: info@goseb.de.
Für alle Fragen zu MapTrip 112 und den möglichen Integrationsarten berät Sie unser Sales Team gerne.
Klicken Sie hier für weitere Infos. (sales@infoware.de)